Hauptseite
Maschinen
Programmierung
Spur 5
Nurflügel
Multihulls
Wasserrakete
Fotografieren
Astronomie
Download
Links
Impressum
Datenschutz
Laterne

Bei verschiedenen Gelegenheiten kann man auch abends und nachts auf den verschiedenen Gartenbahnanlagen fahren. Da man da nicht alleine ist, sollte man dafür sorgen dass einem auch im Dunkeln niemand hinten auffährt.

Man sieht da alle möglichen Lösungen in der Praxis, aber wozu macht man sich die Mühe, einen Wagen möglichst Scale nachzubauen, wenn man da ein Fahrrad-Rücklicht dranhängt?

Ergo musste ein funktionsfähiger Scale-Nachbau einer Oberwagenlaterne her. Es gibt im wesentlichen zwei Vorbilder: Die Laterne der Deutschen Bundesbahn und die der Reichsbahn in der DDR. Diese sind hier ganz gut beschrieben. Ich habe mich für die Ost-Variante entschieden, aus rein optischen Gründen, nachdem der erste Entwurf noch Elemente beider Laternen hatte.

Da ich mittlerweile einen 3-Drucker besitze und diese Laterne sehr klein und möglichst detailliert sein sollte, bot sich das gegenüber konventioneller Bearbeitung an. Genauso gibt es bei Knupfer zwar ein edles Messing-Gussteil, das aber so ohne weiteres nicht funktionsfähig gemacht werden kann. Das 3D-Modell wurde dann mit FreeCAD konstruiert und optimiert. Es ist etwas größer als der Maßstab vorgeben würde, dies ist aber der Funktionsfähigkeit geschuldet. Um die Laterne leuchten zu lassen, wurde eine Miniatur-Glühbirne für die Fassung E5,5 vorgesehen, die gibt es bei Reichelt noch gibt (Nr. L 5502 für 3,5V / 200 mA), dann kann man ein Batteriegehäuse für zwei AA-Batterien verwenden (HALTER 2XAA). Als Stecker kommen normale 2,54mm Platinenstecker zum Einsatz und das Kabel ist so kurz, das man den Stecker bei Nichtgebrauch in den Fuß stecken kann.

Die Fassung ist etwas knifflig, weil wie gesagt die Bauhöhe ein Problem ist. Die kleinste Version funktioniert wie folgt: man zerlegt eine E5,5 Fassung (FASSUNG 056), steckt diese auf einen Messingstab, der auf 5 mm Länge auf 5 mm Durchmesser abgedreht ist und feilt das bei. Die so erhaltene Restfassung kann in das Gehäuse eingeclipst werden, nachdem man die eine Ader des Kabels angelötet hat. Für den anderen Pol sorgt eine Messing-Mutter M1,6, an die die zweite Ader angelötet wird und damit den Fußkontakt herstellt.

An beiden Stirnseiten sind Schlitze, in die etwas stärkere Plastikfolienstücke in klar und rot eingeschoben werden, das sind die Scheiben. Aufgefüllt wird das ganze mit einem zweigeteilten Reflektor. Der Deckel ist abnehmbar und besteht aus zwei Teilen, weil er mit einem Schwalbenschwanz am Korpus einrastet. Genauso ist der Fuß extra, der eine Aufnahme für die Knupfer-Signalhalter hat. Am unteren Ende sind Querbohrungen für einen Sicherungssplint, denn man will die edlen Teile ja nicht direkt verlieren.

Alles wurde mit kleinster Düse (0,25 mm) und feiner Auflösung (0,1 mm) in ABS gedruckt, nachgefeilt und mit Aceton dampfbehandelt. Bügel und Splint sind aus 0,8 mm starkem Messingdraht. Die ganze Laterne ist zwar nur 20 x 22 x 48 mm, braucht so aber mehrere Stunden zum Drucken. Das Ergebnis ist leider nicht zu 100% perfekt weil auch so immer noch horizontale Streifen drin sind und am oberen Rand der Scheibe trotz Stützstruktur leichte Druckfehler sind. Das aktuelle Modell ist auch gegenüber meinem Ausdruck in ein paar kleinen Details noch optimiert.

Die 3D-Modelle habe ich frei verfügbar auf Thingiverse eingestellt: www.thingiverse.com/thing:2453818

Obwohl im dem Stück viele Stunden Konstruktions- und Designarbeit stecken habe ich mich dafür entschieden, schon allein aus dem Grund weil ich als vereinsloser Fahrer bisher ebenfalls frei überall mitfahren durfte und so gleicht sich das irgendwo aus.